Der Kitzel der sexuellen Genügsamkeit

Frühjahr 2019

Das Katz-Theater präsentiert:

Der Kitzel der sexuellen Genügsamkeit (Thrill of the Chaste) von Adey Ramsel

„Ja, ich will.“

… beziehungsweise: „Oh Gott, nein, bitte nicht!“

Was tut man bloß, wenn einem genau das – einander nicht zu wollen, erst recht nicht für den langen Rest des Lebens – nur wenige Tage vor der geplanten Hochzeit klar wird? So jedenfalls ergeht es Danny und Lucy – und also wird ein Plan geschmiedet, aus all dem möglichst ohne Gesichtsverlust wieder herauszukommen: Danny soll Lucys Schwester Lissy verführen, um beiden (nach „Entdeckung“ der Tat) einen Grund zu geben, die drohende Hochzeit abzusagen.

Keiner der Verlobten jedoch hat damit gerechnet, dass bei Lucys Schwester plötzlich großes Interesse an dem ziemlich trockenen Bibliothekar aufflammt. Noch verblüffender ist, dass auch Lucys beste Freundin Faye mit in den Strudel der Ereignisse gerät und schließlich vor keinem Mittel zurückschreckt, den auch in erotischer Hinsicht eher orientierungslosen Danny zu erobern.

Wenig hilfreich die ältere Generation: Dannys Vater Alan verfolgt in erster Linie seine ureigenen, oft lüsternen Interessen. Und Una, Lucys besserwisserische Mutter? Hauptsächlich ihretwegen, aus Scham und aus Angst vor ihrem Urteil, hatte Lucy jenen Plan doch erst ausgeheckt – doch statt Verständnis zu zeigen oder gar Hilfe anzubieten, verspritzt sie nach allen Richtungen nur verbales Gift. Und so ist Lucy, ihren Danny plötzlich derart im Brennpunkt des Interesses anderer Frauen erblickend, auf sich selbst zurückgeworfen mit dem bangen Problem, den Verlobten möglicherweise doch etwas zu früh aufgegeben zu haben.

Eine selten zimperliche, manchmal schamlose schwarze Komödie für Erwachsene, in der jenseits allen vordergründigen Trubels – indem nach und nach auch tiefe Verletzungen aufscheinen – eben doch Fragen nach Suche und Möglichkeiten glücklicher Beziehungen reflektiert werden.